August 2024

Globale Qualitätsorganisation neu gedacht: Von Isolation zu Integration

In einem weltweit tätigen Industriekonzern mit über 14.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von mehr als fünf Milliarden US-Dollar war die Qualitätsorganisation über Jahre hinweg fragmentiert. Drei Divisionen bildeten die Struktur des Unternehmens – zwei davon lagen in meiner Verantwortung. Insgesamt 11 Produktionsstandorte waren involviert, doch die Qualitätsteams agierten isoliert: Es gab keine Kommunikation zwischen den Standorten, keine gemeinsame Strategie und kein gegenseitiges Vertrauen.

Die Qualitätsbereiche umfassten Lieferantenqualität, Fertigung, Kundenreklamationen, Systemmanagement und Audits. Trotz ihrer zentralen Rolle für Produktsicherheit und Kundenzufriedenheit war die Organisation intransparent – weder die Anzahl der Mitarbeitenden noch deren Rollen waren klar definiert.

Struktur verstehen, Vertrauen aufbauen

Der erste Schritt bestand darin, mich als übergeordnete Führungskraft bei allen Qualitäts- und Werksleiter:innen vorzustellen – schriftlich innerhalb der ersten zwei Wochen, virtuell innerhalb der ersten vier. Ziel war es, Präsenz zu zeigen und erste Brücken zu bauen.

Die anschließende Analyse offenbarte eine überraschende Komplexität: Rund 250 Mitarbeitende waren in der Qualitätsorganisation tätig, verteilt auf über 70 unterschiedliche Positionsbezeichnungen. Diese Vielfalt erschwerte nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Steuerung und Weiterentwicklung der Organisation.

Um ein realistisches Bild zu gewinnen, besuchte ich innerhalb von sechs Monaten alle Standorte – darunter sechs Werke in den USA, drei in Italien sowie je eines in Deutschland und China. Vor Ort führte ich Audits durch und sprach intensiv mit den lokalen Qualitätsleiter:innen, um deren Herausforderungen, Erwartungen und Potenziale zu verstehen.

Strategie entwickeln, Strukturen harmonisieren

Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelte ich ein Konzept zur Harmonisierung der Qualitätsorganisation. In enger Abstimmung mit dem VP Operations und den Präsidenten der beiden Divisionen wurden klare Rollenprofile, Verantwortlichkeiten und Kommunikationsstrukturen definiert.

Die geplanten Änderungen wurden in mehreren Feedbackrunden mit den Werks- und Qualitätsleiter:innen diskutiert und angepasst. Ein zentraler Meilenstein war ein gemeinsamer Workshop mit allen Qualitätsverantwortlichen. Neben der Festlegung einer neuen Struktur wurde eine Qualitätsstrategie erarbeitet, die sich an der übergeordneten Konzernstrategie orientierte. Teambuilding und vertrauensbildende Maßnahmen waren integraler Bestandteil – denn ohne Vertrauen keine Zusammenarbeit.

Ergebnisse, die verbinden

Die Transformation zeigte schnell Wirkung:

  • Eine vergleichbare Organisationsstruktur wurde in beiden Divisionen etabliert.
  • Einheitliche KPIs ermöglichten eine transparente Steuerung der Qualitätsleistung.
  • Best Practices wurden standortübergreifend übernommen und weiterentwickelt.
  • Die direkte Kommunikation zwischen den Qualitätsleiter:innen führte zu schnellerem Austausch und gegenseitiger Unterstützung.

Was als fragmentierte Struktur begann, wurde zu einem vernetzten, strategisch ausgerichteten Qualitätsnetzwerk. Die Qualitätsteams agieren heute nicht nur effizienter, sondern auch als echte Partner im globalen Produktionsverbund.

Fazit: Qualität braucht Struktur – und Vertrauen

Dieses Projekt zeigt, dass nachhaltige Veränderung in der Qualitätsorganisation nicht allein durch Prozesse und Kennzahlen erreicht wird. Es braucht ein tiefes Verständnis für die Menschen, ihre Rollen und die Kultur, in der sie arbeiten. Erst wenn Vertrauen entsteht, kann Qualität wirklich wachsen.

Juli 2024

Kompetenzaufbau im Qualitätsmanagement: Erfolgreiche Umsetzung eines umfassenden Trainingsprogramms

In einer zunehmend komplexen und regulierten industriellen Umgebung ist fundiertes Methodenwissen im Qualitätsmanagement ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ein aktuelles Projekt zeigt, wie durch gezielte Trainingsmaßnahmen, digitale Lernformate und ein nachhaltiges Coaching-Konzept die Qualitätskompetenz in einem Unternehmen systematisch gestärkt werden kann.
 

Zielsetzung: Methodenkompetenz nachhaltig verankern

Das Ziel des Projekts war es, Mitarbeiter:innen verschiedener Business Units in zentralen QM-Methoden zu schulen und gleichzeitig die Grundlage für eine langfristige, interne Wissensvermittlung zu schaffen. Im Fokus standen dabei sowohl klassische Methoden wie die Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) als auch moderne Tools zur digitalen Umsetzung, etwa das FMEA- und Control Plan-Modul in BABTEC.
 

Trainingsformate: Präsenz, digital und hybrid

Im Zeitraum von knapp zwei Jahren wurden über 30 Schulungen mit rund 400 Teilnehmer:innen durchgeführt. Die Inhalte umfassten:

  • FMEA Basics, Design- und Prozess-FMEA
  • FMEA-Moderationstechniken
  • Control Plan-Erstellung
  • Produktsicherheit und Rückrufmanagement
  • APQP-Tools
  • Tool-Trainings für BABTEC

Zur nachhaltigen Verankerung des Wissens wurden zusätzlich rund 30 Stunden eLearning-Material entwickelt und in der firmeneigenen University bereitgestellt. Diese digitalen Inhalte ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, Trainingsinhalte jederzeit flexibel zu wiederholen oder neu zu erlernen.


Qualitätssicherung durch Lernkontrollen

Zur Sicherstellung des Lernerfolgs wurden strukturierte Lernkontrollen entwickelt und durchgeführt. Diese dienten nicht nur der Wissensüberprüfung, sondern auch der kontinuierlichen Verbesserung der Trainingsinhalte.

 

Organisationsentwicklung und Coaching

Ein weiterer Meilenstein war die Übergabe der Trainingsorganisation an den Kunden nach dem ersten Jahr. Parallel dazu wurde ein Coaching-Programm definiert, das interne Trainer:innen befähigt, die Schulungen nach dem zweiten Jahr eigenständig durchzuführen. Dieses „Train-the-Trainer“-Konzept stellt sicher, dass das Wissen langfristig im Unternehmen bleibt und kontinuierlich weitergegeben werden kann.

 

Fachliche Unterstützung in der Praxis

Neben den Trainingsmaßnahmen wurden auch FMEA-Moderationen und Produktsicherheitsanalysen in verschiedenen Business Units begleitet. So konnte das theoretische Wissen direkt in der Praxis angewendet und vertieft werden.

 

Fazit

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie durch eine Kombination aus Präsenztrainings, digitalen Lernformaten und gezieltem Coaching ein nachhaltiger Kompetenzaufbau im Qualitätsmanagement gelingt. Die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden und die konsequente Ausrichtung auf Selbstbefähigung machen das Projekt zu einem Best-Practice-Beispiel für moderne Weiterbildung in der Industrie.

März 2025

Einen Tag zu spät für den Internationalen Frauentag – so wie es sich für Frauen oft anfühlt, wenn es um den Fortschritt der Geschlechtergleichstellung geht.

Das diesjährige Motto des IWD lautet „Accelarate Action“. Laut Daten des Weltwirtschaftsforums wird es bei der aktuellen Fortschrittsrate bis 2158 dauern, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen.

Während meiner gesamten Karriere hatte ich das Glück, großartige männliche Manager, Kollegen und Mentoren zu haben, die mich unterstützt, inspiriert und oft herausgefordert haben.

An diesem Internationalen Frauentag geht mein Dank an diese männlichen Verbündete.
In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Bernd Almer, Herbert Jagersberger, Wolfgang Spiller und Benedikt Zacherl. In der Automobilindustrie: Christian Kainrath, Adrian Costin und Virgil Roman. Im Maschinenbau: Joe George, John Garrison und David Abbott.

Dieser Beitrag ist auch ein Aufruf an alle Männer, Verbündete für die Geschlechtergleichstellung zu werden. Gemeinsam können wir den Fortschritt beschleunigen und eine gerechtere Welt schaffen.

März 2025

Die Jubiläumsausgabe der KIM des Dachverbands des Österreichischen Interim Managements ging Freitag und Samstag in Salzburg über die Bühne – perfekt organisiert von Ludwig Mayr und Michael Stowasser.

Ich hatte das Vergnügen mit meiner großartigen Interim Kollegin Dolly Martin über die weibliche Herangehensweise in Mandaten zu referieren.

Interim Management im deutschsprachigen Bereich ist nach wie vor sehr stark männlich geprägt und der Frauenanteil liegt bei unter 20%. Das spiegelt grundsätzlich wider wie der Frauenanteil in all meinen Positionen in der Industrie in den letzten 25 Jahre war.

Gerade in Zeiten wie diesen in denen wir von mangelnder Flexibilität und Innovation geprägt sind, ist der weibliche Zugang für Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft.

Mich persönlich hat der männliche Zuspruch nach dem Vortrag gefreut, da er zeigt, dass es auch sehr viele Männer gibt, die die Notwendigkeit erkannt haben, ein gleichberechtigtes Umfeld zu schaffen.

DÖIM Kongress

Dolly Martin

März 2024

Mein neuer Unternehmensflyer zum Thema Consulting und Training im Qualitätsbereich ist fertig.

November 2023

Im November habe ich einen Teil meiner Coaching-Ausbildung abgeschlossen.

Es war eine sehr intensive Zeit als Beobachterin, Coachee und Coach. Nun freuen ich mich auf meine ersten Klient:Innen.

Oktober 2023

Ein perfekt organisierter Ausflug meiner MBA "Lerngruppe" International Business - danke an Franz-Josef Schattleitner.

Wir hatten ein intensives Programm mit einer ausführlichen Unternehmenspräsentation sowie einer Führung durch die NÖM in Baden. Außerdem haben wir den Hof des Obmann der Niederösterreichischen Milchgenossenschaft besucht. Und natürlich kam auch das gesellige nicht zu kurz mit einer Weinverkostung.

Oktober 2023

Zurück von einem sehr inspirierenden Workshop mit den Ladies vom Female Interim Management Netzwerk. 

Acht Frauen in einem Raum und eine Energie von 800. 

Mai 2023

Eine intensive Trainingswoche in Frankreich steht bevor.

Die Themen für diese Woche sind ein Grundlagentraining im Bereich Prozess FMEA, FMEA Moderation und das entsprechende Tool-Training in Babtec.

Februar 2023

Start meines neuen, großen Projektes bei einem führenden Hersteller von Elektroausstattungen.

Das nächste Jahr führe ich direkt im Unternehmen Trainings für FMEA, Moderation und das IT-Tool Babtec durch. Zusätzlich werde ich die Mitarbeiter:Innen in diesem Bereich coachen und sie so im Veränderungsprozess unterstützen.

Ein Blick aus meinem Hotel am Vorabend vor meinem Startmeeting in Karlsruhe.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.